Samstag, 10. Juli 2010

Norwegen mit Peter Teil 3

Die unglaublichen Peter und Peter

 

Km-Stand: 26238

09:00 Uhr Abfahrt am 07.07.2010 in Nimtofte bei herrlichem Wetter. Die Fähre in Grenaa geht zwar erst um 13:15 Uhr, aber lieber ein bisschen früher und die Zeit geniessen. Im Hafengelände finden wir einen super Fischhändler bei dem einem das Wasser im Mund zusammenläuft wenn man nur in das Schaufenster sieht. Und dann erst der Geruch im Laden. Frisch nach Meer und Sand vom fangfrischen, gebratenen und geräucherten Fisch. Klar, dass schon auf Vorrat was gekauft wird. Dann noch ein kleiner Stadtbummel bis zum verladen, natürlich mit Kaffee.

Ein seltenes Gefährt stand dann in der Wartereihe hinter uns. Eine Nimbus Bj. 1954, das einzige Motorrad, das in Dänemark gebaut wurde, mit Fahrer und Sozia auf dem Weg nach Norwegen. Eine tolle Maschiene.







 Die Verladung zog sich ein bisschen hin, so daß wir mit leichter Verspätung den Hafen verliessen. Die ruhige Überfahrt bei herrlichem Sonnenschein verkürzten wir uns natürlich mit ..... Kaffee.




























 Pünktlich um17:30 Uhr landeten wir in Vaborg in Schweden. Klar, daß auch unsere PAvs dementsprechend umgeflaggt waren. Ohne Kontrolle ging es durch den Zoll, scheinbar machten wir einen ehrlichen Einddruck. In Anbetracht der späten Zeit und dem Appetit auf geräucherten Fisch steuerten wir gegen 19:00 Uhr einen Zeltplatz in Kungsbacka an.


 


KM-Stand: 26312

Nach einer ruhigen Nacht und einem guten Frühstück brachen wir am 08.07.2010 um 08:00 Uhr auf zur Weiterfahrt nach Norwegen. Um 08:45 Uhr erreichten wir nach 46 Kilometern Göteborg. Der kleine Abstecher in die Stadt zum Hafen lohnt sich auf jeden Fall. Hier liegt auch der Nachbau des Ostindienseeglers Götheborg zur Besichtigung vor Anker. Das Original ist kurz vor der Hafeneinfahrt bei der Rückkehr aus China auf Grund gelaufen und gesunken. Ein beeindruckendes Schiff.

Hier beginnt auch der berühmte Göta-Kanal, der 1810 - 1832 in Handarbeit 190,5 Km quer durch das ganze Land bis zur Ostsee gebaut wurde. Diesem folgten wir dann bis Trollhättan am südlichen Ende des Vänernsee. Über Frändefors, Bäckerfors und Ed, durch herrliche Wälder, vorbei an schönen Seen ging unsere Weiterfahrt.

Bei Nössemark, bei Km 26541 um 13:00 Uhr überschritten wir dann die Grenze zu Norwegen. Vor lauter Genießen und Schauen hätten wir sie beinahe übersehen. Schnell waren auch wieder die Flaggen getauscht.

Leider zog sich die Sonne hinter die aufkommenden Wolken zurück. Durch Halden, eine Stadt die auf eine 8000 jährige ununterbrochene Besiedelung zurückblicken kann, führte uns der Weg weiter bis Askim. Leider vermieste uns der aufkommende Regen die Suche nach einem Zeltplatz. Bei strömendem Regen steuerten wir lieber gegen 17:00 Uhr einen Hüttenpark in Vestby an. Nach einer anständigen Brotzeit ging es dann auch bald in die Schlafkoje.



KM-Stand: 26704

Bedeckter Himmel erwartete uns am Morgen des 09.07.2010. Warm angezogen machten wir uns um 07:00 Uhr auf den Weg nach Oslo., das wir um 08:15 Uhr erreichten. Auf dem Weg in die Innenstadt überholten wir eine Vespa ET2, übrigens die einzige Vespa die wir in Skandinavien sahen. Auch hier herrsch Plaste und Elaste vor. Als erstes steuerten wir natürlich den Rathausplatz an. Sind Betonsockel eine Absperrung für Vespas? Ein Foto vor dem Rathaus musste auf alle Fälle sein. Der Blick von hier auf den Oslofjord ist schon beeindruckend.
Als Nächstes fuhren wir dann zum Königschloss. Der Blick in die Augen der Schlosswache hielt uns davon ab auf dem oberen Platz, direkt vor dem Schlosseingang, ein Erinnerungsfoto zu machen. Aber auch der untere Schlossplatz gab ein schönes Motiv ab. Uns wurde aber auch nicht gesagt ob "Königs" zu Hause waren.


















Über Drammen und Kongsberg ging es dann bei Stengelsrud hinauf in die Hardangervidda, der grössten Hochebene Europas mit ca. 8000 Qkm und bis zu einer Höhe von 1400 Metern.
Leider haben wir Keines der hier lebenden 15000 wilden Rentiere gesehen. Über Nebenstrassen, die teilweise an Rüttelsiebe erinnerten, fuhren wir am Tinnsjo-See entlang, über Austbygda, dem Rjukanfossen und Rauland ( machte seinem Namen Ehre ) bei Haukeligrendbogen wir wieder auf die E134. Sehr beeindruckend ist, wie die Norweger mit ihrer Landschaft umgehen.
Auf unserer Fahrt über diese Höhen ist uns kein einziges großes Hotel aufgefallen. In diesem sehr beliebten Skigebiet gibt es nur Hütten, die sich durch ihren Farbanstrich und die Begrünung der Dächer fast unbemerkt in die Landschaft einfügen. Es ist eine richtige Augenweide.
Ab 700 bis 800 Höhenmetern beginnt die Baumgrenze, so dass die Landschaft sehr karg wird. Moose und Flechten sind überall ausgebreitet.

Was macht ein indianisches Tipi auf 1000 Meter Meereshöhe in Norwegen? Es ist eine Brotzeitstation. Ein Norweger lebt hier ein halbes Jahr im "Sommer" ( bei 10 Grad ), macht für Vorbeikommende belegte Brote mit Beeren, Rentierschinken, Käse und natürlich heißen Kaaaffffeeee!!!!! Als Besonderheit gibt es auch noch Hamburger. Das große gelbe M habe ich aber Gott sei Dank nicht gesehen. Außerdem versorgt er ein Rudel wild lebender Schweine, die nur zu ihm Vertrauen haben.




In Anbetracht des trüben Wetters und teilweise leichten Regens suchten wir uns wieder ein festes Dach über dem Kopf zur Übernachtung. In Seljestad fanden wir dann eine sehr gut eingerichtete Hütte. Mit abgeteilten Schlafzimmern und extra Nassraum mit moderner Dusche. Das hatten wir uns auch verdient nach 408 Km.
















KM-Stand: 27111

Der Morgen des 10.07.2010 erwartete uns mit einer bösen Überraschung. Dicke Nebelschwaden zogen vom Tal in Richtung Berge. Drch diese Milchsuppe mussten wir durch.
Also, lange Unterhose, warmer Pulli und Regenkleidung. Abfahrt um 09:00 Uhr bei 12 Grad.


Je weiter wir in das Tal kamen, desto wärmer wurde es. Zwar regnete es noch beim Espelands- und Latefossen noch leicht, aber beim Wasserkraftwerk Tyssedal, nach Fertigstellung 1908 das Größte der Welt, kam endlich die Sonne zum Vorschein. Ab Espe führte dann die Strasse mit herrlichen Asublicken über Ullensvang am Sorfjorden und Eidfjord, Teile des Hardangerfjords, entlang bis zur Stadt Eidfjord.



Dieser Teil ist Norwegens Früchtekammer. Bedingt durch das milde Klima und die geschützte Lage gedeihen hier vor Allem Kirschen und Äpfel. In Lofthus finden alljährlich die Norwegischen Meisterschaften im Kirschkern-Weitspucken statt.








Kurz nach Eidfjord erreichten wir auf 181 Metern den Voringfossen, mit einer Fallhöhe von 183 Metern zählt er zu den bekanntesten Wasserfällen Norwegens. Weiter ging es bei bestem Wetter wieder hinauf in die Hochebene.








Von Dyranut auf 1250 Metern Höhe hat man einen wunderbaren Blick zum Gletscher Hardangerjokulen. Weiter führte uns der Weg wieder hinunter auf 600 Meter nach Hol.








Sehenswert ist hier die alte Stabkirche aus dem 13. Jahrhundert. Im Helling Kafe kann man auch in Deutscher Sprache bestellen, denn die Chefin Ilona Giese ist Deutsche.






















Eine landschaftlich besonders schöne Strecke ist durch das Sundalen und Aurlandsdalen nach Aurlandsvangen. Besonders am Ende fährt man durch einen langen Tunnel.





Wenn man wieder ans Tageslicht kommt steht man vor einem unbeschreiblichen Blick ins Tal. Einfach Atemberaubend.




 





Weiter ging es nordwärts durch den Laerdaltunnel. Dieser ist mit 24,5 Meter der längste Autotunnel der Welt. Er wird unterbrochen durch drei große Hallen, die unterschiedlich beleuchtet sind. Ein wahres Schauspiel.














Am Ende des Tunnels stößt die Strasse auf die E16. Wir machten einen kurzen Abstecher von 41 Km östlich nach Borgund. Die Stabkirche von Borgund aus dem 12. Jahrhundert zählt mit der von Heddal zu den ältesten Stabkirchen Norwegens mit den meisten Teilen im Originalzustand. Dementsprechend ist auch der Besucherstrom, der sich um die Anlage drängt.





Zurück fuhren wir auf der Historik Rute, der alten Strasse, die an vielen historischen Punkten und Gebäuden vorbeiführt. Beispielsweise einem alten Hotel in der typischen alten Bauweise.








Auf der Fähre am Laerdalsfjorden von Fodnes nach Mannheller trafen wir dann zwei Holländer, die mit ihren Honda 50 SS zum Polarkreis unterwegs waren. Alle Achtung. Wir waren scheinbar nicht die einzigen Abenteurer auf großer Fahrt.














 




Über Kaupanger und Sogndals erreichten wir dann gegen 20:30 Uhr nach 407 Km die Ortschaft Selseng. Wir mieteten diesmal eine Luxushütte. Mit Wohnzimmer, Küche, zwei Schlafräumen mit jeweils drei Betten und einem Bad war dies die Größte Hütte auf unserer Reise. Dementsprechend war natürlich auch der Preis.


























Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen