Dienstag, 20. Juli 2010

Norwegen mit Peter Teil 5

Die grandiosen Peter und Peter

KM-Stand: 28549

Start am 16.07.2010 nach Frühstück und Reinigung der Hütte um 07:30 Uhr. Es ist kalt und trübe. Na ja, warme Unterhose, zusätzlicher Pulli und Gedanken an Südsee oder Deutschland zu der Zeit ( Hitzeperiode ) helfen ungemein. Über Folldal, Engfoll und Folheim fuhren wir durch das Folldalen weiter. Peter Hatte inzwischen die 80000 Km-Marke auf seiner GTS überschritten.

Bei Steimoen stießen wir auf die Reichstraße 3 und die Glama, dem mit 601 Kilometer längsten und mit dis zu 1,5 Km breitesten Fluss Norwegens, der bei Fredrikstad in den Oslofjord mündet.

Durch das Osterdalen an der Glama entlang, die teilweise wie ein See wirkte, ging es flott voran. Bei Hanestadsteht ein größeres, neu eingerichtetes Informationszentrum für die Region. Ein nicht uninteressanter Betonbau, der die umgebende Natur mit einbezieht. Leider war das Zentrum zu dieser Zeit geschlossen.



Bei Atnosen bogen wir dann rechts ab auf den Friisvegen, der uns wieder auf eine Hochebene bis über 800 Meter Höhe führte. Flechten, Moose und einzelne kleine Bäume begleiteten uns 40 Kilometer lang. Je höher desto kälter, brrr... das Thermometer zeigte uns jetzt 7 Grad an. Der Himmel war immer noch von dicken Wolken verdeckt. Wenigstens regnete es nicht, es tröpfelte nur. Die letzten 10 Kilometer nach Ringebu ging es nur bergab. Mit jedem Meter abwärts stieg auch die Temperatur. Der Himmel riss auf und ließ die Sonne immer mehr durch. Unten angekommeneempfing uns das Gudbransdalen mit 24 Grad. Endlich konnten wir die warmen Sachen wieder verstauen. Die E6, die Hauptverkehrsader in den Norden von Oslo nach Trondheim, ist teilweise vierspurig ausgebaut. Schnell erreichten wir gegen 11:00 Uhr die Olympiastadt Lillehammer. Bei einem kurzen Abstecher in die Stadtmitte stärkten wir uns mit Kaffee und Kuchen für die Weiterfahrt.












Am Mjosa-See, dem mit einer Fläche von 365 Quadratkilometer und einer Tiefe bis zu 449 Meter größten See Norwegens, entlang ging es flott auf der E6 weiter bis Hamar. Von hier aus fuhren wir Richtung Schweden. Über Elverum, wo wir wieder auf die Glama steißen, und Kongsvinger erreichten wir gegen 15:00 Uhr bei Magnor die Grenze und verabschiedeten uns vom Norwegischen Teil unserer Tour. Als Erstes war natürlich umflaggen angesagt.






Weiter ging es bei wohverdientem, strahlendem Sonnenschein die Reichstraße 61 lang über Charlottenberg, Arvika, der Heimat von Rallylegende Per Eklund, nach Kil am Nedre Fryken, dem südlichen Teil des Mellan Fryken, bekannt durch die Schriftstellerin Selma Lagerlöf ( Nils Holgerson ), zu einem großen Zeltplatz. Nach 475 Kilometer und 11 Stunden, der längsten Etappe in Skandinavien, erfreuten wir uns an der warmen Abendsonne.



 






KM-Stand 29024

Am 17.07.2010 weckte uns strahlender Sonnenschein. Das machte Laune. Gemütlich machten wir uns um 09:00 Uhr auf den Weg. Über Karlstad am Nordufer des Vänern-See und an dessen Uferstraße entlang erreichten wir nach kurzer Fahrt Kristinehamn. Im Cafe der Schwedischen Heilsarmee ließen wir uns dann das zweite Frühstück schmecken.


















Bäckhammar und Gullspäng waren die Stationen auf der Weiterfahrt bevor wir bei Otterbäcken die Richtung zum Vätternsee einschlugen. Anfangs war es ja noch eine einfache kleine Landstraße. Ab Hova, mit zunehmender Trübung des Himmels durch fette Wolken, wurde langsam die Straße ungemütlich. Über Algaras, Högshult, Myrhult und Satra, auf feuchten Waldwegen, teils mit losem Schotter, teils wie Schmierseife rutschig, lernten wir das Innere von Schweden kennen. Also Vorsicht bei Starßen, die aus den Landkarten weiß abgebildet sind.
Was freuten wir uns, als wir dann am Nordufer des Viken-See wieder eine feste Straße unter den Reifen hatten.


















Bald erreichten wir Forsvik wo sich die höchste und älteste Schleuse des Götakanals befindet. Ein absolutes Muss für Schwedentouristen. So natürlich auch für uns. Auf Informationstafeln in verschiedenen Sprachen wird über die Geschichte der Planung und Entstehung des Kanals aufgeklärt. 58000 Schwedische Soldaten gruben in 22 Jahren, größtenteils in Handarbeit, diese 87,3 Kilometer lange Rinne. Nur Schiffe bis 30 Meter Länge, 7 Meter Breite und einem Tiefgang von 2,82 Meter dürfen diesen Kanal befahren. Jedesmal, wenn die Schleuse zur Passage geöffnet wird, muss die Fahrbahn über den Kanal hochgeklappt werden.




























Nach dem Besuch des Souvenirshops und dem obligatorischen Kaffee fuhren wir bei nassem Wetter weiter zu unserem Etappenziel in Karlsborg, dem Tor des Götakanals in den Vätternsee. Auf dem gut belegten Zeltplatz bekamen wir doch noch eine freie Hütte. Diese stellte sich bei der Erstbesichtigung als die Schönste auf unserer Reise heraus. Sauber, bequem, gut eingerichtet, mit einem schönen überdachten Vorplatz und einem hervorragenden Preis-Leistungs Verhältnis. Wir beschlossen spontan hir noch einen Tag Pause einzulegen.



























Am 08.07.2010 war Faultag, aber nur bis Mittag. Der Himmel riss auf und es wurde wärmer. Besichtigung der Festung von Karlsborg, Einkaufstour, Spaziergang am Hafen und noch mal rüber nach Forsvik. Da kommen auch mal schnell ein paar Kilometer zusammen.















KM-Stand: 29235






Der Sonnenschei wurde schon unheimlich. Wieder nur ein paar Wolken am Himmel. Auf zur nächsten Etappe. 08:00 Uhr Abfahrt am 09.07.2010. Am Westufer des Vätternsee entlang nach Süden. In Hjo machten wir eine kleine Pause am Hafen. Alle sah aus wie in einem Museum. Eine alte Eisenbahn, ein altes Ausflugschiff, schöne alte Boote im Jachthafen. Dazu die Holzhäuser entlang der Straße. Einzig modern die Skulpturen am Rand des Stadtparks.





















Auf der linken Seite der riesige, zweitgrößte See Schwedens, auf der rechten Straßenseite Felder und Wälder. Erst ab Habo wurde die Landschaft wieder hügeliger. Den südlichsten Punkt des Vätternsees bilden die Städte Huskvarna und Jönköping, die direkt inenander übergehen. Die alte Handels- und Industriestadt Jönköping ist heute eine der schnellstwachsenden Städte Schwedens mit einem Zuwachs von ca. 1000 Menschen pro Jahr. Sehenswert sind hier die Hafengegend mit Stadtpark und das Streichholzviertel mit dem Streichholzmuseum. Da kamen die "Schwedenhölzer" her.












Da wir ja vor allen Dingen die Landschaft genießen wollten, fuhren wir gerne abseits der großen Straßen. So auch auf der Weiterfahrt. Bei Stensjö, nach Nässjö bogen wir ab von der 31 iger auf eine herrliche Straße durch Seen und Wälder, so wie man sich Schweden vorstellt. Durch Boafors, Bäckaby und Ramkvilla genossen wir die Fahrt mit jedem Meter.




Nach Braas bogen wir auf die Reichstraße 23, der wir über Växjö bis nach Älmhult folgten. Der nächste Abstecher führte uns nach Lönsboda, weiter über Arkelstorp nach Knislinge. Eine kleine Straße brachte uns dann an eine netten kleinen See mit Campingplatz in Vinslöv. Eine Hütte wurde unser Domizil für die nächsten zwei Tage.






Der am 20.07.2010 geplante Ausflug an die Ostsee fiel einem totalen Verkehrschaos fast zum Opfer. Über Kristianstad besuchten wir als Erstesdie Stadt Ahus. Ihre Wurzeln liegen in der Wikingerzeit. Der Tourismus im Sommer mit einer schönen Altstadt und besonders die Fabrik für Abbsolut Vodka prägen die Stadt heute.






Von der Dünenlandschaft, die sich in südlicher Richtung an der Küste anschließt, sahen wir nur Wald, Wald und Wald. Irgendwo muss doch die Ostsee sein. Weder bei Aspet noch bei Yngsjö war ein Blick von der Straße aus möglich. Bei Brösarp bogen wir auf die 9 er in Richtung Kivik ab. Nach wenigen Kilometern nach einer Hügelkuppesahen wir das Chaos. Scheinbar war die ganze Befölkerung der Gegend unterwegs zum Strand. Eine Autoschlange so weit das Auge blicken konnte. Uns war klar, da geht es nicht weiter. Wenigstens ein kleiner Blick aus der Ferne ließ uns die Ostsee erkennen.

Also, kehrt Marsch, die4 nächste Abzweigung ansteuern. Gesagt, getan, aber anch einer kurzen Strecke das selbe Bild. Abhaken, Papierkorb, das wird Nix. Weiter durch das Land über Sankt Olof und Smedstorpnach Tomelilla, 17 Kilometer nach Ystad, der Stadt von Kommissar Wallander nach den Kriminalromanen von Henning Mankell. Das war unser neues Ziel.

In der Altstadt war Einiges los. Der Marktplatz mit dem Rathaus und die alten Fachwerkhäuser boten einen malerischen Eindruck. Auf einem alten Spritzenwagen der Feuerwehr kann man auf Wallanders Spuren in den Sommermonaten die Stadt erkunden.









Auf der Rückfahrt zur Hütte über Sjöbo, Hörby, Rörum und Hässleholm hatte ich auch endlich die Gelegenheit ein wichtiges Schild am Rande der Straße zu fotografieren.
Was darauf steht bedeutet nicht etwa Rum und Früchte, also geht es hier nicht um einen Romtopf, sondern es bedeutet Zimmer mit Frühstück. Also aufpassen !





Unser Frühstück hatte auf alle Fälle Fünf Sterne Charakter












Donnerstag, 15. Juli 2010

Norwegen mit Peter Teil 4

Die tollkühnen Peter und Peter

KM-Stand: 27519

Bei bedecktem Himmel verließen wir am 11.07.2010 um 08:00 Uhr nach einem ausgiebigen Frühstück unsere gemütliche Behausung. Nach einer acht Kilometer langen Tunneldurchfahrt kamen wir am Flaerlandsfjorden wieder ans Tageslicht. Am Ende des Fjordes sahen wir schon von Weitem das moderne, 2007 eröffnete, Gletschermuseum mit Klimazentrum in Flaerland. Zu einem Besuch reichte leider die Zeit nicht.





Hinter der Ortschaft tauchten wir dann ein in die Gletscherwelt des Jostedalbrens, mit einer Fläche von 487 Km/2 der größte Gletscher auf dem Europäischen Kontinent. Ein kleiner Ausläufer, der Boyabren empfing und in beeindruckender Nähe zur Straße.

Leider hatten wir dann im anschließenden Fjaerlandstunnel ein sehr böses Erlebnis. Ein Geländewagen mit Anhänger fuhr im Tunnel mit Absicht so nahe an uns vorbei, so dass wir um unser Leben fürchteten. Der Fahrer machte beim Vorbeifahren einen extra Schlenker in unsere Richtung, wobei der Anhänger nur Zentimeter an unseren Lenkerenden vorbeikam. Das Warum und Wiso ist uns bis Heute noch ein Rätsel. Gott sei Dank kamen wir aus dieser Situation ohne Unfall, aber mit einem gehörigen Schrecken und zitternden Knien davon. Am Ende des Tunnels war natürlich von dem Fahrzeug Nichts mehr zu sehen.






Auch die herrliche Landschaft auf dem weiteren Weg entlang des Kjosnesfjords und durch das Vatedal konnte uns lange nicht beruhigen.
Bei Utvik stießen wir dann auf den Nordfjord, wo es am Innvik- und dem Faleidfjorden entland nach Olden ging.














 



 
Von hier fuhren wir durch das Oldendal, entlang dem Oldenvatnet, nach Brigsdal am Ende des Tales. Ein stürmischer, heißer Föhnwind schlug uns hier entgegen.



Auf Pferdefuhrwerken und mit Elektrowägen erreichen die Touristen von hier aus die Zungedes Brigsdalsbren, einen großen Nebenarm des Jostedalsgletschers. Geführte Gletscherwanderungen und -erkundigungen locken die Touristen in Scharen an. Uns reichte eine gemütliche Kaffeepause.



  














Herrlicher Sonnenschein begleitete uns dann auf der Weiterfahrt. Über Stryn, Hornindal und durch das Langedal erreichten wir gegen 13:00 Uhr Hellesylt am Sunnylsfjord. Hier ist die wasserseitige Einfahrt zum Geirangerfjord. Einen wunderbaren Blick hat amn von Lioen aus auf die tolle Landschaft.



Und wieder ein schlimmes Tunnelerlebnis:
Nach Hellesylt war eine Baustelle in Tunnel zwar angezeigt, aber nicht der Zusttand beschrieben. Ohne Beleuchtung, nur teilweise mit Reflexstreifen abgesichert, tasteten wir uns in Schrittgeschwindigkeit durch Löcher und über Buckel vor. Die cirka zwei Kilometer wollten schier nicht enden. Zum Glück waren nicht so viele Fahrzeuge unterwegs, da wir doch fast die gesamte Tunnelbreite für unser Vorwärtskommen benötigten. Danach brauchten wir erst mal eine Rauchpause.

Weiter ging es bei schönem Wetter über Stranda und Sykkylven zur Fähranlegestelle in Orsneset. Über den Storfjorden nach Magerholm und weiter am Fjordufer entlang nach Alesund. Endlich in der für uns schönsten Stadt Norwegens. Alleine der Blick vom Aksla, dem Aussichtsberg, auf die Innenstadt war die Reise nach Norwegen schon alleine wert.

Die 1904, in einer 16 Stunden dauernden Feuersbrunst, bis auf wenige Häuser niedergebrannte Stadt wurde mit der Hilfe von Kaiser Wilhelm II, einem glühenden Norwegenverehrer vollständig im Jugendstil neu aufgebaut. Viele der 10000 obdachlosen Einwohner fanden vorübergehend eine Bleibe auf den vier Schiffen der Deutschen Reichsmarine, die der Kaiser mit Hilfsmitteln beladen nach Alesund geschickt hatten. Er finanzierte diese Hilfe aus seinem Privatvermögen. Aus Dankbarkeit wurde eine der Hauptstraßen nach ihm benannt und ein Denkmal aufgestell.
Außerden ist Alesund als Anlegestelle der Hurtigruten bekannt, die von hier aus den Abstecher zum Geirangerfjord befährt. Sehenswertist auch das Jugendstilzentrum, das Sunnmoremuseum, ein Freilichtmuseum mit alten Häusern und Schiffen, dem Atlantikpark, eines der größten Salzwasser-Aquarien Nordeuropas und das Fischereimuseum, das in einem alten Haus am Hafen untergebracht ist, das den großen Stadtbrand überlebt hat.

Nach einer längeren Kaffee- und Rauchpause, mit den schönsten Eindrücken, machten wir uns über die E39 auf den Weg nach Valle am großen Fjord, wie der Storfjorden auf Deutsch heisst. Von früheren Aufenthalten in dieser Gegend kannte ich einen netten Campingplatz, wo wir auch eine freie Hütte fanden. Am Abend besuchte ich noch überraschend einen Freund aus München, der sich zufällig zur selben Zeit in seinem Haus am Skodjesee aufhielt.

















Km-Stand: 27851

Der nächste Morgen sah leider sehr trübe aus. Erst gegen Mittag klang der Regen so weit ab, dass wir zu einem Stadtbummel nach Alesund aufbrechen konnten.

Abends erfreuten wir uns über den herrlichen Blick vom Camp auf den Storfjord mit vorbeifahrenden Kreuzfahrtschiffen, die vom Geirangerfjord zurückkamen, sahen den Vögeln bei der Jagdzu und genossen einfach die Ruhe.

Aufgrund des strömenden Regens am nächsten Morgen mussten wir unsere Plasnung umstellen. Der für diesen Tag vorgesehene Ausflug fiel buchstäblich ins Wasser. Die Ausflugsziele nahmen wir in die Route zur Weiterreise am nächsten Tag mit hinein.
















KM-Stand: 27943

Bei bedecktem Himmel, aber frisch ausgeruht machten wir uns am 14.07.2010 um 07:00 Uhr an die Weiterfahrt. Den großen Fjord entlang, über Sjoholt, Stordalen nach Linge zur Fähranlegestelle.

Von Eidsdalen aus erreichten wir bald die Passhöhebei Eide, die uns mit Nebel empfing. Glücklicherweise riss die Nebelwand nach den ersten Serpentinen des Adlerwegs auf und gab uns den herrluchen Blick auf den Geirangerfjord frei.
Der Ausblickvon der neu gestalteten Besucherplattform am Adlerweg ist überwältigend. An die 100 Kreuzfahrschiffe legen jährlich in der Sommerzeitin diesem Norwegischen Vorzeigefjord an. Aus 300 Einwohnern werden dann 2000.

Was macht ein Tourist in Geiranger?.... Postkarten schreiben, Souvenier Kaufen und Kaffee trinken. Wir hielten uns auch streng an diese Regeln. Allerdings waren wir um 08:30 Uhr noch ganz alleine. Als die ersten Schiffe anlegten und der Strom der Touristen über den kleinen Ort hereinbrachen machten wir uns schon wieder auf die Weiterfahrt.

Zurück in Eidsdalen machten wir einen kleinen Abstecher nach Norddal und besuchten Freunde, die schon seit über 20 Jahren hierher kommen und sich inzwischen ein Häuschen oberhalb der Ortschaft in der Nähe eines Wasserfalles gebaut haben. Der Ausblick von dort ist einfach toll.
Leider vergingen die zwei Stunden bei Unterhaltung und Brotzeit viel zu schnell vorbei. Mit frischem Elan und reichlich Reiseproviant machten wir uns wieder auf den Weg. Ein großer Dank an Margit und Günther


Die Fähre Eidsdalen - Linge brachte uns gut über den Fjord, in Sylte bogen wir zu einem weiteren Abstecher nach Talfjord ab. Von hier führt eine kleine Straße hinauf zum Zachariasdamm, mit 96 Metern Dammhöhe einer der Höchsten Staudämme Europas.
Traurige Berühmtheit erlangte Talfjord im April 1934. Der Berg Langhammaren stürzte mit zwei Millionen Kubikmetern Stein in den Fjord, wo sich eine 62 Meter hohe Flutwelle bildete und den Ort überflutete. 47 Manschen fanden dabei den Tod.
Zurück in Sylte bogen wir dann ab auf die Straße in Richtung Trollstigen. Durch das Valldalen und Meiadalen erreichten wir diese dann nach 32 Kilometern. Es aht schon etwas unheimliches, wenn Wolkenfetzen teilweise die Bergspitzen verhüllen. Es ist das Land der Trolle, der Fabelwesen aus der nordichen Mythologie.






Nach einer kurzen Pause auf einem vollen Parkplatz und einem heißen Kaffee machten wir uns an die Abfahrt. Eine grandiose Strecke. 405 Meter Höhendifferenz, 12 Haarnadelkurven, teilweise nur einspurig befahrbar, machen diese Strecke zu einem beeindruckenden Erlebnis. Der 320 Meter hohe Stigfossen, der auf halber Strecke überquert wird, ist noch die Sahne auf dem Kaffee. Beeindruckend von Oben und Unten.
Die Weiterfahrt auf der "Goldenen Route" über Bronnsletta nach Andalsnes lässt das Adrenalin dann wieder auf ein normales Maß kommen.

















Leider trübte der bedeckte Himmel die wunderbare Landschaft entlang der Fjorde. Mit der Fähre über den Langfjorden, über Brücken und durch Tunnels, vorbei an der Rosenstadt Molde und an Eide näherten wir uns immer mehr der Atlantikstraße. Bei Bolli, nahe der Gemeinde Lyngstad fanden wir nach längerer Suche abseits der großen Straße gegen 19:00 Uhr unsere Hütte für die Nacht.















KM-Stand: 28262

Schon um 07:00 Uhr am 15.07.2010 waren wir wieder auf Achse. Die Morgensonne und ein leckeres Frühstück taten richtig gut.























Vor uns lag der Atlanterhavsveien. Auf einer Strecke von 891 Metern führt hier die Straße über sieben Brücken über die Schären direkt am Atlantik. Die Storeisund-Brücke ist die größte und beeindruckendsde davon.Höhe 23 Meter, Länge 260 Meter und dann noch in einer Kurve gebogen. Ein absolutes Highlight auf einer Norwegenreise. Nicht umsonst wurde diese Straße zum Norwegischen Bauwerk des Jahrhunderts erklärt. Die Baukosten von 122 Millionen Norwegische Kronen ( 1,67 Mio € ) waren nach 10 Jahren Maut abbezahlt, so dass die Straße heute mautfrei befahren werden kann.


 Nach einem kurzen Kaffeestop am Hafen in Kristiansund, dem nördlichsten Punkt unserer Tour, trieb es uns schon wieder weiter. Über Rensvik, Flatset, Hallset auf der Staatstraße 70 führte uns der Weg nach Sunndalsora, der letzten Stadt an einem Fjord auf unserer Reise. Nicht nur das Wetter trübte sich wieder ein, auch unsere Stimmung sank ziemlich schnell, da meine treue ET4 Probleme machte.




Plötzlich flackerte das Rücklicht, das Navi ging aus, an, aus, an, Dann gar Nichts mehr. An einer Tankstelle suchten wir den Urheber. Eine der beiden Sicherungen war durchgebrannt. Also, neue Sicherung rein, weiterfahren. Die Sicherung hielt 68 Kilometer, dann das selbe Spiel von Neuem. In Oppdel war der nächste Boxenstop angesagt.
Schnell war die Ursache gefunden. Beim Umbau der Anhängerkupplung von meiner alten auf die neue ET schlampte der Mechanikerbeim Anschluss der KAbel. Statt sie abzuisolieren und zu fixieren hingen die Kabel einzeln im Motorraum. Durch die Vibrationen und Erschütterungen während der Fahrt gerieten einige Kabel zwischen Kotflügel und Reifen und wurden durchgeschliffen. Leider konnten wir nicht feststellen welche Kabelenden nun zusammengehörten. Peter isolierte, unter der Äußerung von Worten die ich hier nicht wiedergeben möchte, die Kabelenden ab, bündelte sie zusammen und befestigte sie im Motorraum, so dass sie sich nicht mehr frei bewegten. Da außer dem Rücklicht und dem Navi die restliche Elektrik einschließlich Bremslicht funktionierte setzten wir die Fahrt auf der E6 in südliche Richtung fort.

Bei Hjerkinn bogen wir dann auf die 29 iger in Richtung Folldal ab. Da es auch noch inzwischen zu Regnen begonnen hatte steuerten wir bei Dalholen einen Hüttenplatz an. Hütte Nr. 4 wartete schon um uns behaglich aufzunehmen. Ach, wie schmeckten die Schwammerl und der Speck gut. Danke Margit und Günther